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04 Aug 2018
Düsseldorf - 30 Grad oder mehr im Schatten, kein Wölkchen am Himmel, kein Regen in Sicht: Auch an diesem Wochenende sind wieder hochsommerliche Temperaturen angesagt. Die anhaltende Hitze- und Trockenperiode macht sowohl Mensch als auch Natur zu schaffen. Auf einige Themen richtet sich dabei das Augenmerk.
Straßen und Wasserversorgung
Bedingt durch die hohe und anhaltende Hitze war vergangene Woche ein Schaden auf der Münchener Straße - erhebliche Blasen im Asphaltbelag - aufgetreten. Aus Gründen der Verkehrssicherheit wurde der Bereich abgesperrt und die Straße konnte dort nur einspurig und mit reduzierter Geschwindigkeit befahren werden. Der Schaden wurde beseitigt und die Sperrung aufgehoben. Die Trinkwassersituation ist nach Auskunft der Stadtwerke weiterhin unproblematisch. Der Rhein führt genügend Wasser, um seinen Beitrag zur Trinkwasserversorgung über das Rheinuferfiltrat leisten zu können.
Stadt appelliert: Nicht in Parks, Wäldern und auf Grünflächen grillen!
Mit zunehmenden Sommertemperaturen und durch die anhaltende Trockenheit ist die Gefahr von Flächen- und Waldbränden deutlich gestiegen. Aufgrund der erhöhten Brandgefahr für Grasflächen und in Grünanlagen sowie in Wäldern appellieren Feuerwehr sowie Garten-, Friedhofs- und Forstamt, auf das Grillen mit offener Flamme zu verzichten. Es reicht bereits ein kleiner Funke aus, um trockenes Laub oder Gras zu entzünden. Achtlos weggeworfene Zigarettenasche oder Funkenflug beim Grillen können bei der derzeitigen Witterung verheerende Folgen haben, wenn sich daraus ein unkontrolliertes Feuer entwickelt. Auch das unachtsame Verhalten einiger Autofahrer, die ihre Zigaretten hinaus in die trockene Natur schnippen, kann schnell gefährlich werden.
Laut Landesforstgesetz ist im Wald und auf Grünflächen - also auch auf Waldspielplätzen und Liegewiesen sowie Parkanlagen - grundsätzlich jedes Anzünden und Unterhalten von Feuer strengstens verboten. Dies gilt auch für das Grillen. Außerdem ist Rauchen in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober absolut verboten. Bei Verstößen drohen erhebliche Bußgelder durch die Forstbehörde, im Schadensfall auch Regressansprüche. Städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können das Löschen eines Feuers oder der Grillglut anordnen.
Zum Schutz der Gras- und Parkanlagen sowie der Wälder, wie des teilweise über 200 Jahre alten Stadtwaldes, bittet die Forstverwaltung auf diesen Flächen:
Kein Feuer zu entzünden,
nicht zu grillen,
nicht zu rauchen,
Kinder über die dortigen Brandgefahren zu informieren,
im Falle eines Brandes sofort unter der Telefonnummer 112 die Feuerwehr zu rufen,
keinen Müll liegen zu lassen, da etwa Glasscherben im Extremfall einen Brand auslösen können sowie
Kraftfahrzeuge nicht auf trockenen Wiesen zu parken, da die heiße Abgasanlage einen Brand auslösen kann.
Feuer auf Friedhöfen vermeiden
Mit Blick auf die allgemeine Brandgefahr bittet die Friedhofsverwaltung dringend darum, auch auf das Anzünden von Grablichtern, Flammschalen und Kerzen auf den 13 städtischen Friedhöfen bis auf Weiteres zu verzichten. Auch Rauchen und offenes Feuer bilden Gefahren für die Vegetation. An den Friedhofseingängen weisen Hinweisschilder auf die Bitte hin.
Regionalforstamt Niederrhein appeliert: Wälder nur auf festen Wegen betreten
Bereits in der vergangenen Woche hat das auch für Düsseldorf zuständige Regionalforstamt Niederrhein in Erwägung gezogen, das Betretungsrecht im Wald einzuschränken. Da auch bis Mitte August nicht mit nennenswerten Niederschlägen zu rechnen ist, wird mittels ordnungsbehördlicher Verordnung das Betretungsrecht im Wald auf feste Wege beschränkt. Weitere Informationen gibt es unter: www.wald-und-holz.nrw.de
Mehr Wasser für Bäume
Für viele Bäume wird die anhaltende Trockenheit zunehmend bedrohlich. Vordringlich müssen die rund 4.000 Jungbäume, die in den letzten Jahren gepflanzt wurden, versorgt werden. Dazu unterstützen das Gartenamt seit dem 25. Juli neben der Feuerwehr auch die Awista, der Stadtentwässerungsbetrieb und die Stadtwerke. Gartenamtsleiterin Doris Törkel: "Ich bin für die Solidarität sehr dankbar. In dieser anhaltenden Trockenphase ist jeder Tropfen Wasser für die Bäume wertvoll."
Neben der breiten Unterstützung und bei allem Einsatz der Stadtgärtner ist Hilfe seitens der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer sehr willkommen. Wer helfen möchte, sollte dem Baum vor seiner Tür einmal wöchentlich sechs Eimer Wasser geben. Das ist besser, als einmal am Tag nur ein bisschen zu wässern. Der Baum wird sich mit sattem Grün bedanken.
Nicht im Rhein schwimmen!
Die heißen Sommertage in diesem Jahr zeigen auch ihre Schattenseiten: Bereits 43 Mal musste die Feuerwehr zur Einsatzmeldung "Person im Rhein" ausrücken - allein im Juli waren es 18 Einsätze. Immer wieder appelliert die Feuerwehr Düsseldorf daher: Schwimmen im Rhein ist gefährlich! Um trotzdem auf die Rettungsaktionen vorbereitet zu sein, übt die Taucherstaffel der Wache an der Hüttenstraße regelmäßig, wie Menschen der Tiere aus dem strömenden Gewässer in Sicherheit gebracht werden können.
Grund für die gefährliche Situation im Rhein sind vor allem die Strömungen: Besonders bei einem so niedrigen Wasserstand wie derzeit gehen Menschen weiter als üblich ins Wasser und damit näher an die Fahrrinne. Die Strömungen ziehen sie dann entweder direkt in die Fahrrinne der Schiffe oder saugen sie unter Wasser.
Gefahr für Kinder und Tiere in überhitzten Fahrzeugen
Das Ordnungsamt und das Amt für Verbraucherschutz weisen darauf hin, dass Eltern ihre Kinder sowie Tierhalter ihre Haustiere keinesfalls bei großer Hitze allein im Auto zurücklassen sollten - auch wenn dies nur für kurze Zeit ist. Im Sommer können in einem Fahrzeug schnell Temperaturen von 60 Grad
Celsius und mehr erreicht werden. Die Oberflächen von Armaturenbrett und Lenkrad erhitzen sich sogar bis auf fast 100 Grad Celsius - in einem derart überhitzten Auto kann es für Kinder und Tiere schnell lebensgefährlich werden. Bereits nach wenigen Minuten kann ein Hitzestau im Fahrzeug zu Ohnmacht und Kreislaufversagen führen. Auch einen Spalt breit geöffnete Seitenfenster sorgen nicht für ausreichende Luftzirkulation und Abkühlung im Fahrzeug.
Kostenlos Trinkwasser abfüllen und Abfall vermeiden
Ein Tipp des Umweltamtes:
Die aus Großbritannien stammende Initiative "Refill" hilft Plastikmüll zu vermeiden, der durch Einweg-Getränkeverpackungen entsteht - und bietet derzeit auch eine besonders willkommene Möglichkeit, um sich mit Trinkwasser zu versorgen. In Geschäften und Restaurants, die sich mit dem Refill-Aufkleber zu erkennen geben, lässt sich kostenlos Trinkwasser aus der Leitung in mitgebrachte Behälter abfüllen. Wo teilnehmende Geschäfte in Düsseldorf zu finden sind, verrät die Stadtkarte auf www.refill-deutschland.de/duesseldorf
Sauerstoff wird in überhitzen Gewässern knapp
Die Hitze hat auch Auswirkungen auf die Gewässer in den Düsseldorfer Parks. So kann es in überhitzten Gewässern zu Sauerstoffmangel kommen, was ein Fischsterben verursachen könnte. Auch die sogenannten Blaualgen (Cyanobakterien) können bei langanhaltender sommerlicher Witterung und hohen Nährstoffangeboten vermehrt auftreten. Diese Bakterien können Toxine bilden, die ab einer gewissen Konzentration für Mensch und Tier beim Kontakt mit dem Wasser oder dessen Aufnahme zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können. Abhilfe könnte das Umwälzen und die Frischwasserzufuhr bringen. Gartenamt und Feuerwehr werden mit diesen Maßnahmen in den nächsten Tagen an den ersten Teichen beginnen.
Stadtentwässerungsbetrieb zeigt erhöhte Geruchsbelästigung auf
Derzeit kann es an manchen Stellen in der Nähe von Gullys zu Geruchsbelästigungen durch Ausdünstungen aus der Kanalisation kommen. In Düsseldorf gibt es eine sogenannte Schwemmkanalisation. Das bedeutet, dass die Kanäle alle mit einem Gefälle gebaut wurden und Feststoffe (Klopapier, Fäkalien) nur weiter geschwemmt werden können, wenn genug Wasser fließt. 80 Prozent des Stadtgebietes ist als Mischkanalisation angelegt, hier fließen Schmutz-, und Regenwasser durch den gleichen Kanal. Hat es nicht geregnet, kann es vorkommen, dass die Kanäle nicht ausreichend gespült werden und liegengebliebene Feststoffe anfangen zu riechen.
Erste Hilfe kann ein Eimer voll Wasser sein, der in den Gully geschüttet wird. In extremen Ausnahmefällen kann der Stadtentwässerungsbetrieb angefordert werden, der mit Hochdruck-Spülwagen Bewegung in den Kanal bringt.
Kühlketten können beim Einkauf unterbrochen werden
Das Amt für Verbraucherschutz weist darauf hin, dass bei den hohen Temperaturen, Kunden beim Einkauf von verderblichen Lebensmitteln darauf achten sollten, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird und die Lebensmittel verderben. Deshalb ist es wichtig, die Einkäufe auf direktem Wege nach Hause zu bringen und dort weiter zu kühlen.
Empfehlungen des Gesundheitsamtes
- Über den Tag verteilt sollten mindestens zwei Liter Flüssigkeit getrunken werden. Am besten eignen sich Wasser, Kräuter- und Früchtetees sowie
verdünnte Fruchtsäfte. Alkoholische, koffeinhaltige und stark gesüßte Getränke sind hingegen zu vermeiden. Ist es krankheitsbedingt möglich, nur wenig Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sollte ein Arzt zur optimalen Trinkmenge befragt werden.
- Bei der Einnahme von Medikamenten, die mit dem Wärme- und Flüssigkeitshaushalt des Körpers in Verbindung stehen, sollte der Hausarzt kontaktiert und die weitere Einnahme besprochen werden. Medikamente sollten jedoch keinesfalls selbstständig abgesetzt werden.
- Während des Tages wird empfohlen, mehrere kleine und leichte Mahlzeiten zu verzehren: Am besten sind Obst und Gemüse, da sie einen hohen Wasseranteil und wertvolle Mineralien besitzen. Beides wird durch das vermehrte Schwitzen besonders benötigt.
- Die eigenen Aktivitäten sollten den Tageszeiten und Temperaturen angepasst werden. So sind große Anstrengungen zu vermeiden und schattige Orte aufzusuchen. Auch eine kühle Dusche kann helfen.
- Das Tragen möglichst heller und luftiger Kleidung aus Baumwolle oder anderen Naturfasern sowie einer Sonnenbrille wird empfohlen. Sonnencreme - mindestens mit dem Lichtschutzfaktor 15 - ist zu benutzen.
- Lebensmittel müssen gekühlt und schnell verbraucht werden. Denn bei den warmen Temperaturen vermehren sich schnell Krankheitserreger wie Salmonellen, die eine Lebensmittelvergiftung verursachen können.
- In den kühleren Morgen- und Abendstunden sollte ausgiebig gelüftet werden. Während des Tages hingegen sollten die Fenster verschlossen bleiben. Mit Vorhängen oder Rollläden kann direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden.
Hitze in der Stadt – Beiträge mit Tipps und Informationen rund um die Hitzewelle 2018 in Düsseldorf
Die Hitzewelle hat auch Düsseldorf voll im Griff und natürlich auch großen Einfluss auf die Arbeit der Stadtverwaltung. In kleinen Beiträgen werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Fachämtern über die Auswirkungen des Klimas informieren und praktische Tipps zum Umgang mit den hohen Temperaturen geben. Die Beiträge erscheinen in loser Reihenfolge unter bit.ly/hitzewelle-duesseldorf und befassen sich mit den tagesaktuellen Geschehen in der Stadt.
Quelle-Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf